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Holz bringt Komfort

Holz lebt und atmet. Der Werkstoff Holz hat sich seit Jahrhunderten in verschiedensten Anwendungsbereichen vom Wohn- bis zum Objektbereich hervorragend bewährt. Die einzigartige Schönheit, seine Wärme und Ästhetik ziehen immer mehr Menschen in seinen Bann. Dass sich Holz gut auf das Feeling in einem Gebäude auswirkt, dürften die meisten Menschen bestätigen. Dieses Gefühl jedoch rationell zu begründen, ist schwierig. Hier finden Sie einige Fakten, warum Holz den Komfort zuhause und im Geschäft steigert.

Was in Häusern und in einem Raum als komfortabel gilt, wird individuell verschieden empfunden. Aber eine genügende Dämmung gegen Temperaturextreme, gegen Einwirkungen von Lärm von aussen und Geräusche innerhalb des Hauses sowie Oberflächen, die sich angenehm anfühlen, sind sicherlich wichtige Eigenschaften. Bauen mit Holz erfüllt sämtliche heutigen Anforderungen bezüglich Komfort ohne Abstriche.

Dämmen

An sommerlich warmen Tagen soll die Hitze ausgesperrt bleiben – im Winter soll eine angenehme Temperatur herrschen. Bei modernen Holzhäusern ist beides problemlos möglich. Gut gedämmte und hinterlüftete Wände und Dächer halten die Heizwärme im Haus und sperren die Hitze aus. Sie verzögern den Wärmeabfluss. Während der Sommertage wirkt Beschattung durch Jalousien, Gebäudeteile und Bäume zusätzlich Wunder. Weil Holzwände nur kleine Wärmemengen speichern, bleibt in modernen Holzhäusern die Sommerwärme nicht sitzen: Am Tag ist es nicht so heiss wie draussen und deshalb angenehm. Zellulosefasern vermögen, im Vergleich mit herkömmlichen Dämmstoffen, 2 bis 3 Mal besser Wärme zu speichern. Die tagsüber gespeicherte Wärme wird überdurchschnittlich lange gehalten und geht erst dann wieder in den Innenraum, wenn der Morgen Kühlung bringt. Diese sogenannte Phasenverschiebung kann bis zu 10 Stunden dauern.

Raumklima

Mehrschichtige Wandaufbauten aus Holz werden heute selbstverständlich winddicht ausgeführt. Das Energielabel Minergie-P verlangt sogar einen Test der Winddichtigkeit beim fertig gebauten Haus. Dabei wird bei geschlossenen Fenstern und Türen im Haus ein Überdruck aufgebaut, der Undichtigkeiten anzeigt. Zum angenehmen Klima gehört aber auch eine ideale Luftfeuchtigkeit. Weil Holz als biologischer Werkstoff Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, tragen Wandkonstruktionen mit Holz entscheidend zum behaglichen Wohnklima bei. Ein Haus aus Holz kann sozusagen atmen. 

Schall

Die Bauphysik unterscheidet 2 Schallquellen: Luft- und Körperschall. Den Luftschall nehmen wir direkt über das Ohr wahr. Der Körperschall bringt die Baustruktur zum Schwingen und wird schliesslich zu Luftschall. Zum Beispiel kann Gehen auf einer Geschossdecke die Schritte wie auf einem Trommelfell hörbar machen. Bei Luftschall wird zudem zwischen Aussen- und Innenlärm unterschieden. Je nach Nutzung und Tätigkeit, wird Lärm in Räumen unterschiedlich empfunden (Lärmempfindlichkeitsklassen). Von Räumen gehen aber auch Lärmemissionen aus (Störgrade). Mit solchen Angaben lassen sich für Wände Anforderungen, in Bezug auf Schallschutz, ermitteln. Manche Räume von Wohnungen (Küche, Korridor) werden als mittel oder gering lärmempfindlich taxiert, auch gilt ihr Störpotenzial als mässig. In gleicher Weise sind auch für den Aussenlärm 4 Störgrade festgelegt. Bei allen Bauweisen sind die Fenster bestimmend für den Schutz gegen Aussenlärm. Dasselbe gilt für die Türen im eigenen Wohn- und Arbeitsbereich. Wichtig sind auch die Schallschutzeigenschaften der Trennwände und Decken. Gegen Luftschall helfen grundsätzlich 2 Massnahmen: Einschichtig und schwer, also mit massiven Mauern und Decken, bauen oder mit mehreren Schichten konstruieren. Im Holzbau bestehen die mehrschaligen Wände vorwiegend aus leichten, vergleichsweise weichen Platten. Diese stehen in ihren Schalldämmungseigenschaften den, um ein Vielfaches, schwereren massiven Wänden nicht nach. 

Etwas Theorie: Der U-Wert

Wie viel Wärme durch ein Bauteil von der warmen auf die kalte Seite fliesst, darüber gibt der sogenannte U-Wert Auskunft. Er besagt, wie viele Watt (die Masseinheit für Energie, hier Wärme) je m2 Fläche und pro Grad Kelvin (° K) Temperaturdifferenz von einer auf die andere Seite eines Bauteils gelangt. Je kleiner dieser U-Wert ist, desto geringer ist der Wärmeverlust. 

Gut gedämmte Holzkonstruktionen erreichen bereits mit 20 cm Wanddicke einen U-Wert von 0,3 W/m2 K. Damit ein vergleichbares 2-schaliges Mauerwerk auf diesen Wert kommt, muss es 37 cm messen. Eine 30 cm dicke Wand in Rahmenbauweise aus Holz erreicht mit 0,15–0,2 W/m2 K bereits den Standard eines Niedrigenergiehauses. Die gute Dämmung eines zeitgemäss gebauten Holzhauses bewirkt auf den Innenseiten der Hauswände behaglich angenehme Temperaturen. Dünnere Wände für die gleiche Leistung, gegen Wärmeverluste, benötigen weniger Geschossfläche und sind damit bares Geld wert. Und etwas dickere, und damit besser isolierende Wände, sparen obendrein Geld beim Heizen. 

Zudem fühlen wir Menschen nicht in erster Linie eine Temperatur, sondern den Zu- und Abfluss von Wärme. Dieser Zu- und Abfluss hängt von der Leitfähigkeit des Materials ab, mit dem wir in Berührung kommen. Stein und Metall leiten die Wärme gut (isolieren also schlecht) und entziehen unserem Körper schnell Wärme. Holz isoliert hingegen hervorragend und entzieht unserem Körper weniger schnell Wärme. Wir empfinden Holz deshalb als angenehmer, weil es sich warm anfühlt. Wer Holz fühlt, fröstelt nicht. Genau das trägt entscheidend zum Wohnkomfort bei.