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Holz im Garten

Ob in der modernen Architektur oder in der Gartengestaltung – Holz liegt voll im Trend. Kein Wunder: Das Naturprodukt riecht gut, klingt gut und fühlt sich gut an. Es ist immer ein optischer Blickfang – egal, ob mit einer naturbelassenen Patina oder geölt und sorgfältig gepflegt. Holz ist langlebig und robust, variantenreich und individuell einsetzbar. Dies gilt besonders im Freien, denn es bieten sich unzählige Einsatzmöglichkeiten, wie beispielsweise als Terrassenbelag, als Pergola, als Sicht- oder Lärmschutz oder als Carport. Holz macht jeden Garten und jede Terrasse einzigartig – und bietet immer einen passenden Touch Natur.

Holz ist als Baustoff ein echtes Bindeglied zwischen Haus und Garten. Ob für Zäune und Palisaden, für Pergolen oder Pavillons, Holzroste oder Carports: Holz bietet immer einen passenden Touch Natur. 

Zäune und Sichtschutzwände sind zumeist in vorfabrizierten Einheiten und abwechslungsreichen Formen auf dem Markt. Niedere Zäune werden am häufigsten in Form eines Senkrechtlatten-, Lamellen-, Riegel- und Scherenzauns oder auch als Ranchzaun ausgeführt, wobei natürlich die landschaftliche Umgebung eine Rolle spielt. Ein Ranchzaun zum Beispiel kommt am besten in einer offenen Weidelandschaft zur Geltung. Flechtzäune bieten, wegen ihrer Höhe, Wind- und Sichtschutz zugleich. Bei der Verwendung vorfabrizierter Zaun- und Sichtschutzelemente sollte man Acht geben: Häufiger Wechsel mit unterschiedlich gestalteten Elementen sieht nicht gut aus und macht schnell den Eindruck einer laienhaften Bastelei. Palisaden sind ebenfalls ein beliebtes Gestaltungselement in Gärten. Sie dienen dem Abfangen von Niveauunterschieden im Gelände, als Wind- oder Sichtschutzwände oder als Einfassung beim Gartenbau. Rundholzpalisaden und Kanthölzer sind druckimprägniert – eine Notwendigkeit bei allen Holzkonstruktionen, die im Erdreich stehen. 

Die Pergola – Bindeglied zwischen Haus und Garten 

Die Pergola mit einer hochrankenden Bepflanzung ist ein ideales Gestaltungselement innerhalb des Gartens, voller Anmut und Heiterkeit. Sie erfüllt zugleich auch eine Verbindungsfunktion zwischen Baukörper und der Gartenlandschaft – das Haus steht nicht mehr so unvermittelt in der grünen Umgebung. In grösseren Gärten kann ein hölzerner Pavillon ein zauberhaftes Refugium für eine Lesestunde oder für den Tee im Freien sein, insbesondere, wenn er einmal bewachsen ist. 

Die Stützen sollten nicht direkt im Erdreich stehen, sondern mit feuerverzinkten Eisenschuhen oder seitlichen Bandeisen in einem Betonfundament verankert werden. Der Abstand zwischen Holzkonstruktion und Erdreich verhindert das Eindringen von Erdfeuchtigkeit und verlängert damit die Lebensdauer der Konstruktion erheblich. Zur Verwendung kommen Nadelhölzer, wie zum Beispiel Kiefer, Fichte oder Tanne, die gegen Pilzbefall druckimprägniert sind. 

Werden nicht druckimprägnierte Hölzer verarbeitet, so muss bedacht werden, dass imprägnierende Schutzanstriche auch wieder erneuert werden müssen. Das aber ist bei stark gewachsenen Kletterpflanzen später fast ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, man entfernt den Bewuchs vor dem Streichen. Als Kletter- beziehungsweise Rankpflanzen bieten sich Geissblatt, Glyzinie, Wilder Wein oder Clematis und Knöterich, aber auch Kletterrosen an. 

Car- und Containerports

Wer auf seinem Gartengrundstück genügend Platz hat, kann mit einem Carport aus Holz einen Wetterschutz für sein Auto schaffen und hat dabei den Vorzug, im Sommer nicht in einen Backofen steigen zu müssen. Auch frei stehende Abfallcontainer wirken im hölzernen Containerport weniger hässlich und lassen sich mit entsprechenden Anstrichen an die Umgebung anpassen. 

Holzroste

Holzroste sind im Aussenraum sehr beliebt. Grund  genug,  sich  einige  Grundregeln  einzuprägen, damit die Freude daran von Dauer ist. So manches Gründerzeithaus in der Stadt hat zwar keine Balkone, bietet aber dafür eine Dachterrasse, die im Sommer für alle Hausbewohner ideal wäre zum Sonnenbaden und Grillieren. Wenn da nur das Blechdach nicht wäre, dessen Hitze den Aufenthalt bis nach Einbruch der Dunkelheit zur Qual macht! 

Ein Holzrost kann in solchen Fällen den Weg zu mehr Lebensqualität ebnen. Doch auch jeder «normale» Balkon, jede Einfamilienhaus-Terrasse gewinnt mit einem begehbaren Holzrost einen Touch Natur. Nicht zuletzt geben Holzroste auch dem Pool im Garten draussen als Umrandung ein ansprechendes Gesicht. 

Nicht alles eignet sich

Geeignete  Holzarten  für  Roste  im  Aussenbereich sind zum Beispiel Robinie, Eiche, Edelkastanie; Lärche und Douglasie kommen am häufigsten zum Zug. Wer mit dem Gedanken spielt, eine bestimmte Fläche mit einem Rost zu belegen, sollte sich im Fachhandel zeigen lassen, wie diese Holzarten optisch wirken. Es empfiehlt sich, wie bei Bodenbelägen im Hausinneren auch hier einen Test zu machen: indem man ein Muster nach Hause nimmt und vor dem Kauf kritisch zu beurteilen versucht, wie das gewählte Holz als Rost denn nun wirkt. Mit der Entscheidung für eine bestimmte Holzart, für einen bestimmten Rost ist aber nur der erste Schritt getan. Die Auswahl bedarf nun vertiefter Prüfung. Zunächst einmal muss man sich davon überzeugen, dass das gewählte Holz möglichst frei ist von Harztaschen, denn bei hochsommerlichen Temperaturen verderben einem sonst klebrige Rückstände an Schuhen oder Fusssohlen den Spass am neuen Outfit der Terrasse oder des Balkons. Wer nur auf den günstigsten Preis achtet, zahlt vielleicht später eher mit ärgerlichen Erlebnissen der langhaftenden Art.

Holzschutz erhöht die Dauerhaftigkeit

Holzschutz beginnt schon mit der richtigen Konstruktion. Dabei gilt es in erster Linie, stehende oder aufsteigende Nässe zu verhindern. Gute Hinterlüftung von feuchteexponierten Holzteilen oder das Abdecken von Stirnholzflächen gehören dazu. Auf den Bodenabstand bei Pergolen wurde bereits hingewiesen. Hinzu kommt noch der chemische Holzschutz durch Druckimprägnierung  oder  durch  Tauchen, Spritzen oder Streichen. Damit soll das Eindringen von Bläue-, Schimmel- und Fäulnispilzen sowie der Befall durch Bock- und Nagekäfer verhindert werden. 

Witterungsschäden können neben Schlagregen auch durch starke Sonneneinstrahlung entstehen, wobei durch den Feuchtigkeitswechsel Risse in der Oberfläche auftreten können. Mit Lasuren, die das natürliche Maserbild des Holzes sichtbar lassen, lässt sich Holz schützen. Dabei bieten farbige Lasuren noch einen zusätzlichen Schutz, da ihre Pigmente wie ein Filter das Holz gegen die UV-Strahlung schützen. Bei diesen Lasuren, die keinen absolut dichtenden Film auf dem Holz bilden, ist auch noch eine gewisse, wenn auch verringerte Dampfdiffusion möglich, das Holz kann noch «atmen». 

Voraussetzung: der richtige Brettschnitt

Es schätzt niemand, wenn man jeden Tag Holzsplitter aus den Füssen ziehen muss – deshalb sollte man darauf achten, dass die Rostbretter richtig geschnitten sind. Keinesfalls darf der Rost aus Seitenbrettern bestehen, denn bei dieser Schnittart stellen sich bei Feuchtegehaltsschwankungen sofort abstehende Splitter ein. Um Splitter zu vermeiden, sollten zudem die oberen Kanten der Bretter gerundet oder gerade gebrochen (gefast) sein.

Seitenbretter für Roste im Aussenbereich zu meiden, ist noch aus einem zweiten Grund wichtig: man schützt sich so davor, dass sich die Rostbretter beim ersten Regen nach Lust und Laune wölben. Jedes Holz «arbeitet», aber die damit einhergehende Verformung muss in einem brauchbaren Mass bleiben. Deshalb sollte man Bretter im Rift- oder Halbriftschnitt oder aber mittengetrennte Bretter für Roste verwenden und Markbretter, ebenso wie die Seitenbretter, von Anfang an aus dem Spiel lassen. Nicht ganz so entscheidend ist, ob die Rostbretter etwas Buchs (Reaktions- oder Rotholz) und kleinere Äste zeigen; bei günstigeren Varianten ist damit zu rechnen. Auch kürzere Oberflächen- und Endrisse müssen in Kauf genommen werden, wenn man ein Schnäppchen sucht; sie sind bis zu einer Länge von etwa 5 cm absolut unproblematisch. Bretter, die mehr als etwa 15 cm breit sind, sollte man vermeiden: sie tendieren zu starker Rissbildung. Gängige normierte Fertigquerschnitte sind 25/94 mm und 32/94 mm; Standardlängen sind 4 m und 5 m, je nach Holzart.

Der Hauptfeind heisst stehendes Wasser

Der Untergrund für einen Holzrost muss immer fest sein (Beton, Blechdach, Asphalt und so weiter – ein einfaches Kiesbett zum Beispiel im Garten draussen reicht nicht), damit der Holzrost stabil aufliegt. Der Untergrund sollte im übrigen ein leichtes Gefälle haben, damit Regenwasser gut abfliessen kann. Holzroste dürfen nie in stehendem Wasser liegen. Die Spaltbreite zwischen den einzelnen Bodenbrettern sollte minimal 8 mm betragen. Unter die Auflagerbretter können als Distanzhalter zum Untergrund punktweise Neoprenlager oder ebenbürtige Produkte angebracht werden, damit die Auflagerbretter mindestens 1 cm über dem Untergrund liegen. Dieser muss periodisch gereinigt werden, damit eine wirksame Entwässerung jederzeit gewährleistet ist. Für Nadelhölzer, wie Lärche und Douglasie, ist eine offenporige und wasserabstossende, allseitige Oberflächenbehandlung empfehlenswert. Sie verzögert die Holzalterung, reduziert die Wasserfleckenbildung und vermindert die Rissbildung im Holz. Dadurch bleibt der Rost auch gut in Form. Druckimprägnierte Fichte, auch Weisstanne, werden oft mit Vorteil verwendet. 

Wichtig zu wissen: Wenn das Holz unbehandelt bleibt – was bei richtiger Verlegung zum Beispiel bei Robinie oder Edelkastanie problemlos ist – so erhält es im Verlauf einiger weniger Jahre einen silbergrauen Farbton, ganz unabhängig von der gewählten Holzart. Ein nicht zu vernachlässigendes Detail: Rostfreie Schrauben sind in jedem Fall ein Muss!