Schadet Bäume fällen dem Klima?
Kohlendioxid macht über 80 % der, von unserem Land ausgestossenen, Treibhausgase aus. Mit dieser Emission von CO2 verstärken wir die Erwärmung unserer Atmosphäre und gefährden Klima und Umwelt. Bäume dagegen binden mit ihrem Wachstum über den Vorgang der Photosynthese Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Die Leistung des Waldes als «Treibhausgas-Schlucker» ist eindrücklich: Der Wald produziert mit einer Tonne Kohlendioxid mehr als einen Kubikmeter Holz und speichert darin zusätzlich rund 2800 kWh Sonnenenergie. Unser bewirtschafteter Wald absorbiert also Jahr für Jahr ungefähr 10 % der gesamtschweizerischen CO2-Emissionen.
Holz speichert CO2 auf lange Zeit
Allerdings darf man daraus nun nicht den Schluss ziehen, dass man im Kampf gegen den Treibhauseffekt den Schweizer Wald einfach am besten unendlich wachsen lassen sollte. Der dauerhafteste CO2-Speicher heisst nämlich nicht Wald, sondern Holz. Wird das Holz, das bei uns in der Schweiz unter einer traditionell nachhaltigen Waldwirtschaft heranwächst, in langlebige Produkte, wie Häuser, verwandelt, so bleibt der einmal vom Baum gebundene Kohlenstoff dem natürlichen Kreislauf für Jahrzehnte, im besten Fall gar für Jahrhunderte, entzogen. Denn aus Holz erstellte Bauwerke bilden langlebige Kohlenstoff-Depots, während im Wald laufend neuer Kohlenstoff im Baumwachstum gebunden wird. In unserem Gebäudepark lagert netto ungefähr ein gesamter Schweizer Jahresausstoss an CO2 in Form von Holz.
Jedes Möbelstück zählt
In einem Altbau mit 120 m2 Wohnflache kommt leicht eine Fensterfläche von 30 m2 zusammen. Die für einen Fensteraustausch benötigten 1000 Kilogramm Holz speichern 1,87 Tonnen CO2. Auch kleinere Anschaffungen wie Möbel fallen bei der CO2-Bilanz positiv ins Gewicht. Ein Stapelstuhl aus Holz, mit einem Gewicht von 4,2 Kilogramm, entlastet die Umwelt um rund 7,7 Kilogramm CO2. Ein massiver Eichenholzstuhl von 15 Kilogramm bringt es auf 27,5 Kilogramm CO2 und ein massives TV-Möbel von 60 Kilogramm auf 109,8 Kilogramm CO2. Die Holzeinrichtung einer Dreizimmerwohnung kann schnell einmal 1400 Kilogramm wiegen und so bereits 2,5 Tonnen CO2 binden. In einem einzigen Einfamilienhaus mit etwa 200 Quadratmeter Wohnflache in Holzbauweise stecken 35 bis 40 Tonnen CO2. Das bedeutet also, dass jedermann, der mit Holz aus Schweizer Wäldern ein Haus baut, es mit Holzschnitzeln oder Pellets beheizt, das Haus dann noch mit Möbeln aus Holz ausstattet und darin Parkett verlegt, seinen ganz persönlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet. Wer Schweizer Holz braucht, hilft unmittelbar mit, dem Treibhauseffekt entgegenzuwirken. Das ist heute eines der stärksten Argumente für den nachwachsenden Rohstoff Holz.