Das zweite Leben der Fahrzeugbatterie

In den gängigen Elektrofahrzeugen werden heute Lithium-Ionen-Akkumulatoren eingesetzt. Diese bestehen – wie es der Name schon sagt – aus dem Rohstoff Lithium, der vor allem in Regionen, wie Afghanistan, Südamerika, China oder Australien, vorkommt.

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Für eine Akkukapazität von 1 kWh werden rund 100 g Lithium benötigt. Dieses muss dabei einen Reinheitsgrad von 99.95 % aufweisen, um die volle Leistung garantieren zu können. Bei einem BMW i3, mit einer Kapazität von 22 kWh, wären das also circa 2.2 kg des Rohstoffs, das bei einer weltweit geschätzten Vorratsbasis von 13 Millionen Tonnen (Gesamtvorkommen wird auf 29 Millionen Tonnen geschätzt).

Der grosse Vorteil der Lithium-Ionen-Akkumulatoren ist das Recycling. 90 % des Rohstoffs aus Batterien und Akkus kann – ganz im Gegensatz zu Rohstoffen, wie Erdöl und Erdgas oder das Platin, Rhodium und Palladium in Katalysatoren, welches fast zu 100 % in die Umwelt geblasen wird – wiederverwertet werden. Nicht nur das Lithium kann durch Extrahieren recycelt werden. Um die Wiederverwertung einfacher zu gestalten, werden Akkus, die ihre Lebensdauer erreicht haben und nicht mehr die volle Kapazität erbringen, als stationäre Energiespeicher weiterverwendet. Da aber die Batterien über 1000 Zyklen oder ein Vielfaches davon erreichen können, gibt es noch keine nennenswerten Mengen für das Recycling. 1000 Zyklen mit einer Reichweite von 250 km pro Zyklus ergeben eine Lebensdauer von über 250‘000 km. Dabei ist zu beachten, dass nach den 1000 Zyklen der Akku meist noch eine Restkapazität von über 80 % hat.

Noch ein Wort zu den «seltenen Erden»: Da Lithium ein Metall ist, gehört es nicht zu den seltenen Erden – es kommt eigentlich in der Erdkruste sehr häufig vor. Weiter ist Kobalt ein Nebenprodukt der Kupfergewinnung und fällt somit «beiläufig» an. Ganz anders sieht es mit den Rohstoffen für die Herstellung von Katalysatoren bei Verbrennungsmotoren aus. Dort haben wir mit Palladium zum Beispiel ein giftiges Metall, welches im Abgasstrom dazu dient, chemische Umwandlungsprozesse zu ermöglichen und dabei verbraucht (also in die Umwelt geblasen) wird. Es wird also in Zukunft einfacher und günstiger sein, die vorhandenen Metalle und Rohstoffe aus den Batterien zu recyclieren als sie aufwändig aus der Erde zu holen. Und auch das Einsetzen von Batterien im Haus als «zweites Leben» wird gang und gäbe sein.

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